Sein zweites Saisontor war der Dosenöffner für den erlösenden ersten Sieg des VfL Bochum gegen Frankfurt (3:0). Doch abgesehen davon ist Philipp Hofmann vor allem wieder als unermüdlicher und zweikampfstarker Arbeiter aufgefallen, der alles für seine Mitspieler reinhaut - und damit essenziell für das Bochumer Angriffsspiel ist.
Zeitweise lieferte sich der 29-Jährige mit Frankfurt-Verteidiger Obite Ndicka Zweikämpfe, die eher an Ringkampf als an Fußball erinnerten. Der Sieger hieß am Ende oftmals Hofmann. Mit 20 gewonnen Duellen wies die Statistik nach 90 Minuten mit Abstand die meisten für den VfL-Angreifer auf.
Zielspieler im Spielaufbau
Häufig positionierte er sich im Mittelkreis, nahm seinen Gegenspieler auf den Rücken und wartete darauf, dass seine Mitspieler einen Angriff starten. Diese liefen dann nach dem beliebten Muster "Steil-Klatsch" ab, um aus dem Übergangsspiel aus der eigenen Hälfte bestenfalls mehrere Gegenspieler zu überspielen und dem Pressing zu entgehen. Hofmann fungierte als Klatsch-Spieler, der sich im Zentrum behauptet, um den Ball auf einen nachrückenden Sechser oder Achter abtropfen zu lassen.
Seine Abwesenheit in der ersten Halbzeit gegen Leipzig war auch ein Grund für das desaströse 0:4-Debakel. Denn auch für die Defensive ist Hofmanns Einsatz unverzichtbar. Schließlich ist der Angreifer gleichzeitig der erste Verteidiger, wenn der Ball in den Reihen des Gegners läuft. "Es geht darum, bei Ballverlust in den nächsten vier, fünf Sekunden den Ball zurückzuerobern", erklärte Hofmann im Anschluss an die Partie den intensiven Ansatz von Trainer Thomas Letsch.
"Wir sind hoch angelaufen, dadurch haben wir den Gegner gestresst und hatten auch ein paar Balleroberungen." Hofmann selbst war auch einige Minuten nach Abpfiff dementsprechend noch ordentlich am Pumpen. "Wir haben nicht den besten Kader spielerisch in der Liga, das ist kein Geheimnis, deshalb müssen wir über diese Tugenden kommen."
Diese lebt der 29-Jährige vor und das wird es auch in dem richtungsweisenden Kellerduell beim VfB Stuttgart (Samstag, 15. Oktober, 15:30 Uhr) brauchen. "Wir hatten keine leichten Wochen, das kann der Mannschaft jetzt einen Push und Selbstvertrauen geben, dass jeder auch sieht, dass wir in der Liga bestehen können." Und dem VfL würde es sicherlich gut tun, wenn Hofmann neben seinem Einsatz auch wieder als Torschütze in Erscheinung tritt.